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Geschichten aus dem Khienwald - ein Spaziergang zwischen Träumen und Abgründen. 

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01.04.2024

Als die Osterhasen Ostern hassten

Sie sind ihnen dicht auf den Fersen. Die Dämmerung kratzt am Horizont, blutrote Strahlen werfen lange, schlanke Schatten. Keiner kennt sich in dem WaldStück nahe des kleinen Dorfes besser aus als sie, aber die Jäger sind einfach viel zu viele. Mit groteskem SchlachtGeschrei schreitet die BarbarenHorde voran. Eine unaufhaltsame Armee, die alles vernichtet, was sich ihr in den Weg stellt. Fast 20 Stunden sind sie gemeinsam auf der Flucht. Jetzt müssen Kim, Kid, Ken und Kia sich trennen. Eine letzte Umarmung, dann ist jeder auf sich allein gestellt. Wir sehen uns zu Hause. Ken erläuft einen gesunden Vorsprung vor seinen Verfolgern. Dann ein Schrei, er dreht sich um, es klingt wie seine große Schwester Kia. Unachtsam stürzt er über einen kleinen BaumStamm, landet schmerzhaft auf dem mit klammem Laub bedeckten Waldboden. Er liegt mit dem Gesicht im Dreck und würde am liebsten einschlafen. Hier und jetzt. Sollen sie ihn holen, er ist so müde, dass er sein Leben für nur fünf Minuten Schlaf geben würde. Er legt seinen Kopf genussvoll auf seine Pfoten, schließt die Augen. In seinen Träumen hüpft er unbeschwert als kleiner, tollpatschiger Hase mit seinen Geschwistern über eine bunte Wiese, gemeinsam mit den MenschenKindern vom Dorf. Es war eine Zeit, als die Zweibeiner noch Menschen waren, bevor sich die grenzenlose Gier in ihrem Geist festbiss, ihre Herzen mit Hass füllte, bevor die Finsternis durch ihre Adern floss.

Ken wird vom Boden hoch und aus seinem Traum heraus gerissen. Riesige FangZähne packen seinen RuckSack, schleudern ihn durch die Luft. Als er zu sich kommt, sieht er einen großen Wolf, der vor ihm steht und mit ernster Miene anblickt. Bist du jetzt endlich wach, spricht er. Der Hase nickt. Gut, meint der Wolf. Dann lauf, lauf um dein Leben und dreh dich nicht um, egal, was du hörst, verstanden? Ganz egal, was oder wer um Hilfe ruft, schau nicht zurück und sei schnell wie der Blitz, okay? Und hör erst auf zu laufen, wenn du umfällst. Hörst du? Der Hase nickt. Dann los. Ich werde sie ablenken.

Ken schaut dem Tier in seine gütigen, alten Augen. Was ist nur mit den Menschen passiert, fragt er den Wolf, den Tränen nahe. Doch der Vierbeiner wittert bereits die näher kommenden Horden mit ihren BlutHunden, den hirngewaschenen Zombies der Jäger. Aber der Wolf weiß nicht, wann er den Hasen wieder sieht. Ob überhaupt. Besorgt schaut er ihn an und erklärt, es ist die Maschine, mein kleiner Freund, die Menschen haben sich selbst im System ihrer eigenen Maschinerie verloren und sind zu seelenlosen Robotern geworden, eingesperrt in eine längst vergangene Zeit.

Und was jetzt? Was können wir dagegen tun?, fragt der Hase. Jetzt geh, endlich, antwortet der Wolf energisch, uns bleibt keine Zeit für philosophisches Geknaff. Zunächst müssen wir überleben, also jetzt lauf endlich!



Ken hat den Wolf nie wieder gesehen. Seine Geschwister auch nicht.

Später wird dieser Tag in die Geschichte eingehen als Beginn der Rebellion.



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Die Abenteuer des braven Tierschützers Wolf Hausen

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22.03.2024, 23:40

Jedenfalls...

…das war’s wohl. Dachte, der Bär würde schlafen, doch er hebt seinen Kopf, Panik flammt auf und riesige Kerle, die zu unserer Sicherheit ran geschleppt wurden, sind dabei mich zu Tode zu trampeln....   mehr