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12.12.2023

SpotyFrei



Ist mal wieder Zeit für die Spotify Listen. HeavyRotation VS Hörerschaft. Wer zieht sich was rein und welcher Artist hat die größte Anhängerschaft. Der Black Friday der MusikWelt. Neulich hat mir ein Freund erzählt, er hat sich eine Platte gekauft. Deftones - Deftones von 2003. Hab das Album selber als CD. War super spannend, weil hab es von meinem kleinen MusikLaden auf dem Lande ein paar Tage vor dem offiziellem Release bekommen. Was ein Ritual. Nachhause kommen, Musik hören und das ArtWork dazu anschauen, SongTexte mitlesen, sich in dieser Welt verlieren… oder finden? Glaube, das eine geht nicht ohne das andere. Macht man heute nicht mehr. Schon lange nicht. Kaufe keine CDs oder Platten, kaufe eigentlich gar keine Musik. Hör immer nur Spotify. Und auch hier mache ich es mir nicht mehr gemütlich, zelebriere es und gehe mental skaten in den endlosen Weiten der Musik. Nein, ich konsumiere sie, läuft zwar immer, aber immer nebenbei. Bei der Arbeit, beim Kochen, beim Aufräumen, beim Autofahren.

Früher hat man CDs gebrannt, heute erstelle ich Playlisten. Was ziemlich cool ist. Denn durch das Spotify Abo kann ich auf ungefähr alle Musik zugreifen und mir daraus eine Playlist machen. Kann sogar einstellen, ob alle Songs gleich laut sein sollen und ich kann sie jeder Zeit verändern. Individualisiert das ganze auf einem ganz neuem Niveau.

Blendet man den Kommerz und die Ausbeute der Künstler aus, dann ist es eigentlich eine ganz coole Entwicklung. Ich kann binnen weniger Klicks Musik hören, an die ich früher nur umständlich rangekommen wäre. Und genau da liegt mein Zweispalt. Früher habe ich davon geträumt, Zugriff auf die ganze MusikWelt zuhaben. Kein in PlattenLäden rennen oder Kataloge durchforsten oder auf dem Schulhof Raubkopien ergattern oder so.

Geht jetzt alles. Bock auf INXS, kein Thema, Philip Boa, rein damit, Portishead, lass anmachen. Neue MusikerInnen aus checken - Null Problemo. Toll diese Freiheit.

Doch irgendwie sehne ich mich ein wenig nach diesem Gefühl wieder, mir eine Platte organisieren zu müssen. Aber das liegt nicht an der Platte, klar, das liegt daran, dass die Welt wenn man älter wird und damit meine ich auch die Welt selbst, zunehmend komplexer und stressiger wird und die Beschaffung banaler Dinge steht symbolisch für eine Ära, die einfach und klar war. Fakt ist - heute habe ich keine Zeit mehr dafür, auf PlattenJagd zu gehen. Könnte sie mir nehmen, mach ich aber nicht. Gibt andere Sachen, für die ich meine Zeit lieber verwende. Daher bin ich ultra froh, dass es sowas wie Spotify gibt. Ernsthaft vermissen tue ich tatsächlich die Artwork und Text Geschichten. Für mich gab es nichts schöneres, als das Booklett durchzublättern, immer und immer wieder. Ist eine eigene KunstForm.

Ich glaube, darum geht es. KunstFormen zu kombinieren, hören und sehen, denken und fühlen. Die Sinne nutzen, sie verwöhnen, sie trainieren, sie leben lassen.

Meine erste CD war die Single Sleeping in my car von Roxette. Mein erstes Album der Soundtrack von Turtles III. Mein erstes Album eines einzelnen Künstlers war Americana von Offspring.

Krieg Gänsehaut allein wenn ich daran denke.


Was will man mehr? Einem alten Format hinterher zu rennen bringt nicht die Zeit von damals zurück. Leider scheint mir das bei vielen gerade aber genau DAS Unterfangen zu sein. Retro, aber nicht als Hommage, sondern als Vorbild. Kann nicht funktionieren.

Meine Zeiten der CD Booklets sind vorbei. Das Gefühl bleibt.

Und das vermag nur wahre Kunst, egal auf welcher Plattform.



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